Im Folgenden stellen wir Ihnen Juniorprofessorin Heike Kalesse-Los vom Leipziger Institut für Meteorologie an unserer Fakultät vor. Sie finden hier Informationen zu ihrem Werdegang, zu Forschung und Lehre sowie einen Ratschlag, den sie sich selbst als Studentin geben würde.
Viele Wege führen zum Ziel, und oft lohnen sich Umwege, weil man auf denen mehr über sich und die Welt lernt, als auf direkten (Karriere)wegen.
Jun.-Prof. Dr. Heike Kalesse-Los
Werdegang
- 2006: Abschluss Studium
Meteorologie, Diplom
Universität Leipzig
Abschlussarbeit: „Hygroscopic behaviour and simulation of the aerosol extinction in South East China at ambient conditions” - 2010: Promotion
Dr. rer. nat., Atmospheric Physics
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Thema: „Influence of ice crystal habit and cirrus spatial inhomogeneities on the retrieval of cirrus optical thickness and effective radius“ - 2011 – 2014: Postdoktorandin
McGill University, Montreal, Kanada - 2015 – 2018: Postdoktorandin
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, Leipzig -
seit 2018: Junior-Professorin (Tenure Track) für Fernerkundung der Atmosphäre und das Arktische Klimasystem
Universität Leipzig, Institut für Meteorologie
Forschung
Der Forschungsschwerpunkt meiner Arbeitsgruppe liegt darauf, bodengebundene synergetische Fernerkundungsinstrumente wie Dopplerwolkenradare, Mikrowellenradiometer, Mikroregenradare, Disdrometer und Lidare zu nutzen, um wissenschaftliche Fragestellen zu den Themen Wolkenentwicklung, Niederschlagsbildung und Wind zu beantworten.
Die Entwicklung von maschinenlerngestützen Ableitungsalgorithmen, um aus den Instrumentenvariablen verschiedene mikrophysikalische Wolken- und Niederschlagsparameter abzuleiten, wie zum Beispiel die Verteilung von Flüssigwasser und Eis in Mischphasenwolken, die Form von Eispartikeln bzw. den Bereifungsgrad von Eiskristallen, das Vorkommen von sekundärer Eisbildung oder den Niederschlagstyp (stratiform oder konvektiv), spielt in meiner Arbeitsgruppe eine große Rolle.
Da unsere Messgeräte mobil einsetzbar sind, können wir Wolken in den verschiedensten Regionen der Erde untersuchen. Einige unserer Feldmesskampagnen führ(t)en uns dabei in die Arktis, nach Patagonien, in die Passatwolkenregion des Atlantiks, sowie die Rocky Mountains der USA, was uns die Erforschung unterschiedlichster Wolkentypen und Niederschlagsarten ermöglicht.
Im Bereich erneuerbare Energien erforschen wir, inwiefern sich die Kürzestfristvorhersage der Einspeiseleistung von Windparks verbessert, wenn zusätzliche Windmessungen von Anemometern und Windlidaren mit in die Prognosen einbezogen werden. Des Weiteren sind wir auch daran interessiert, unsere Messgeräte für neuartige Einsätze, zum Beispiel im Bereich der Wechselwirkung von Klimawandel und Biodiversitätsforschung, einzusetzen.
Lehre
- Vorlesung „Klima und allgemeine Zirkulation“, B. Sc. Meteorologie
- Vorlesung und Seminar „Ground-Based Remote Sensing with Radar and Microwave Radiometers“, M. Sc. Meteorology
- Vorlesung und Seminar „Climate of the Polar Regions“, M. Sc. Meteorology